Ein Kindheitstraum geht in Erfüllung

 

Bereits als Kleinkind konnte Heinz Falkensteiner immer mit Respekt zu seiner Familie aufblicken, wenn es geheißen hat, für den Nächsten da zu sein.

 

Vater Rudolf verbrachte viele Stunden seiner Freizeit aktiv bei der Feuerwehr, und für seine Mutter Helga war es selbstverständlich immer wieder bei diversesten Veranstaltungen mitzuhelfen.

 

So gesehen war es eine logische Folge für den Sohn Heinz bereits in der Kindheit der Feuerwehrjugend der FF Türnitz beizutreten. Am 05.03.1988 war sein große Tag  gekommen, der erste öffentliche Auftritt in den grünen Gewändern der Feuerwehrjugend unter den stolzen Augen der Eltern. Heinz Falkensteiner verrichtete seinen Dienst in der Feuerwehrjugend, absolvierte die verschiedensten Leistungs- und Fertigungsabzeichen und wurde am 11.01.1991 bei der Jahresmitgliederversammlung durch den damaligen Kommandanten HBI Karner Franz als PFM in den Aktivdienst der Feuerwehr gestellt.

Doch das Schicksal meinte es mit Heinz Falkensteiner nicht gut und stellte ihm am 1. November 1992 vor die schwierigste Probe und Aufgabe seines erst jungen Lebens.

 

Mit 16 Jahren verunglückte Heinz Falkensteiner mit seinem Moped schwer und sollte in Folge dieses Unfalls nie wieder gehen können. Sein Leben und das seiner Familie musste von Grund auf umstrukturiert werden. Es begannen Stunden, Tage, ja sogar Jahre mit Reha, Therapien und Hausumbauten die ihm die Rückkehr in ein möglichst normales Leben ermöglichen sollten.

 

Doch Heinz war ein Kämpfer und auch in dieser schwierigen Zeit immer wieder ein bei der Feuerwehr gerne gesehener Kamerad. So war es auch nicht verwunderlich, dass sich Heinz bald ein neues Aufgabengebiet in der Feuerwehr fand, den Funk und die Öffentlichkeitsarbeit. Er absolvierte 1997 das Funkleistungsabzeichen in Silber und stellte sein Können bald auch der Bezirksalarmzentrale, kurz BAZ Lilienfeld genannt, zur Verfügung. Dort ist er, wenn die BAZ besetzt ist, mit einigen anderen Kameraden aus dem Bezirk unter anderem für die Alarmierung mitverantwortlich.

Besonders intensiv beschäftigte sich Heinz zu diesem Zeitpunkt auch bereits mit Dokumentationen und mit einer neuen Homepage für die Feuerwehr. Seinem Einsatz beim Fotografieren und Filmen von Einsätzen und Ausrückungen ist es zu verdanken, dass auf der Homepage der FF Türnitz stets aktuelle Berichte zu lesen sind. Durch dieses besondere Engagement wurde Heinz auch über die Gemeindegrenzen bekannt und geschätzt. 

Ein Wehmutstropfen für Heinz war allerdings immer, dass er die Leistungsabzeichen in Bronze und Silber nie erwerben konnte.

Bei einigen Treffen und Gesprächen mit unserem LBD Dietmar Fahrafellner, der bekannter Weise viel in der Basis seiner Feuerwehren unterwegs ist und noch dazu einen besondere Beziehung zu Türnitz hat, stellte man fest, dass es für Heinz vielleicht doch die Möglichkeit gibt die Leistungsabzeichen zu erringen. In Gesprächen mit dem Kommandanten der FF Türnitz, HBI Reinhard Nutz, und unserem Lilienfelder Bezirkskommandanten OBR Toni Weiss, der gleichzeitig Landesbewerbsleiter ist, wurden genauere Details besprochen und abgeklärt, und so sollte ein Kindheitstraum für Heinz Falkensteiner in Erfüllung gehen. Auch die Mannschaft unserer Feuerwehr erklärte sich spontan bereit gemeinsam mit Heinz dafür zu arbeiten, und mit ihm an den Bewerben teilzunehmen.  Es wurden Übungen, Besprechungen und Fehleranalysen gemacht und vor allem die Kameradschaft intensiviert. Da die Fehlerquote am Anfang schon mal etwas höher war konnte dies auch schon mal einige Stunden.

Die Abschnitts- und Bezirksbewerbe im Bezirk Lilienfeld wurden absolviert und die Freude über die gewonnen Preise lies den Ärger über so manchen Fehler vergessen.

Am 4. Juli 2015 bei den 65. Landesleistungsbewerben in Mank war es dann soweit. Die Nervosität war enorm, da wir uns bewusst waren, dass diese besondere Bewerbsgruppe die Aufmerksamkeit der vielen Zuschauer auf sich lenken würde. Es machte sich dann aber die sehr intensiven Übungen zuvor bezahlt  und wir konnten unser Bewerbsziel in Bronze und Silber mit einer durchschnittlichen Punkteanzahl erreichen. Die Freude war natürlich riesig und die Erleichterung groß. Ich muss gestehen, dass ich als Kommandant der FF Türnitz sehr gerührt und stolz auf meine Kameraden gewesen bin.

Mit stolzer Brust und erhobenen Hauptes erlebten wir am Sonntag, dem 05. Juli 2015 die Siegerverkündung mit, und die ganze Mannschaft feierte ihren ganz persönlichen Sieg.Heinz Falkensteiner darf nun das Leistungsabzeichen in Silber an seiner Uniform tragen.

 

Danke allen die dies ermöglicht haben!

 

Ein Zeichen von „barrierefrei“ und ein noch größeres Zeichen von Kameradschaft in der Feuerwehr.